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Life is strange

"Life is strange" ist ein episodenbasiertes Adventure, ähnlich wie die Spiele von Telltale Games ("The walking dead", "The wolf among us"). Andere Adventure sind oftmals fieseste Puzzlespiele, ich erinnere mich dabei an so legendäre Spiele wie "Maniac Mansion". Diese Art der Abenteuerspiele ist anders, hier steht eher die Story im Vordergrund und weniger die schwierigen Rätsel. Man kann sie gut mit einem interaktiven Film vergleichen, bei dem man die Handlungen durch einfache Entscheidungen beeinflusst. Wenn man sich mit jemandem streitet, kann man entscheiden, ob man einlenken, sauer weggehen oder gar den anderen ohrfeigen will. In jedem Fall muss man mit den Konsequenzen klar kommen, wie halt im richtigen Leben. Erinnert stark an die Abenteuerspielbücher von Steve Jackson und Ian Livingston, falls die noch jemand kennt.


Kommen wir dazu, was "Life is strange" so besonders macht. Es ist einfach wunderschön und dabei sehr glaubwürdig, wenn man mal von der Story absieht. Die Gegenden in denen man spielt, erwecken den Eindruck, sie könnten tatsächlich existieren. Die dargestellten Szenen werden durch Kamerafahrten wundervoll dargestellt, man hat eigentlich nie das Gefühl, dass dort auf Krampf eine Videosequenz rein gedrückt wurde, es gibt dort keine Brüche, wie in vielen anderen Spielen. Dazu kommt wundervolle und sehr gut passende Indie-Musik, die die ruhige Athmosphäre des Spieles unterstreicht. Ach ja, und dann sind da noch die Menschen, die in dem Spiel vorkommen. Darf ich euch die Heldin vorstellen:


Oh, entschuldigt, hattet ihr jetzt eine sportlich gestählte junge Frau in enganliegenden, kurzen Klamotten erwartet? Dann muss ich euch enttäuschen, die Hauptdarstellerin Max ist völlig normal. Wie eigentlich alle Charaktere. Naja, "normal", wie man es halt aus dem richtigen Leben kennt. Das Spiel spielt an der fiktiven Blackwell Academy, an der Max Fotografie studiert. Und dort findet man schön überzeichnet alle Typen, die man auch aus seiner eigenen Schulzeit kennt: Das Sport-As, die Schulzicke mit ihrem Hofstaat, Nerds, seltsame Hausmeister, strenge Lehrer, engagierte Lehrer, coole Skateboarder, Rowdys und die Schüler, die unter ihnen leiden müssen.


Max selbst ist eher der schüchterne Typ, der sich am liebsten hinter seiner alten Polaroid-Kamera versteckt. Neben der normalen Handlung könnt ihr damit übrigens Bilder sammeln! Maxine hat im Spiel ein Fotoalbum, in welchem die aufgenommenen Bilder gesammelt werden. Außerdem hat sie ein Tagebuch, in dem alles erlebte nachzulesen ist. Und auch dieses Tagebuch ist einfach wundervoll. Es ist nicht einfach nur hingeklatschter Text, sondern es sind dort auch Zeichnungen und so enthalten, wie man sich halt so ein Tagebuch eines künstlerisch veranlagten Teens so vorstellt!


Zur Handlung selbst möchte ich eigentlich gar nicht groß etwas sagen, lasst euch überaschen! Was ich aber verraten kann, ist, dass die Handlung spannend ist und doch so einige überaschende Wendungen parat hält! Und dass viele Themen angesprochen werden, die man eigentlich in einem Abenteuerspiel nicht unbedingt erwartet, wie z.B. Mobbing und Suizid. Alles in allem ist dieses Spiel ein emotional sehr berührendes Gesamtkunstwerk, auf seine ganz eigene Weise ein Juwel unter den Computerspielen!

Homepage: http://www.lifeisstrange.com (extern)